British Dinnerparty

 

Eisige Kälte, schlechtes Wetter und ein britisches Landhaus mitten im Nirgendwo – ein besseres Setting für eine englische Dinnerparty gibt es wohl kaum. Ein prachtvolles Kaminzimmer und eine gesellige Runde obendrauf und der Mottoparty kann nichts mehr im Wege stehen…

Wer beim Begriff “englische Küche” jetzt an Fish & Chips, Minzsauce und Co. denkt, den müssen wir leider enttäuschen (oder eigentlich eher erfreuen) – denn die britische Küche gibt viel mehr her als man zu denken vermag. Einige der Rezepte möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten. Allerdings braucht man dafür ausreichend Zeit und jede Menge guter Zutaten.
Die Mengenangaben reichen jeweils für circa 12 Portionen.

 

Als Amuse-Gueule servierten wir eine Shepard’s Pie vom Hirsch. Dazu benötigt man:

  • 1/2 Zwiebel
  • 750 g Wildfleisch
  • 2 Karotten
  • 300 ml Rotwein
  • 100 ml Wasser
  • 1 EL Tomatenmark
  • Rosmarin
  • Thymian
  • Salz, Pfeffer

Die Zwiebel fein hacken und in etwas Olivenöl goldbraun anrösten. Das Hirschfleisch in sehr kleine Würfelchen schneiden, zur Zwiebel geben und so lange rösten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Das Tomatenmark kurz mitrösten und danach mit dem Rotwein ablöschen. Gewürze, Kräuter, die in Stifte geschnittene Karotte, sowie das Wasser beifügen. Zugedeckt weich dünsten lassen, bis sich die Flüssigkeit eingekocht hat. Zum Schluss ein paar kalte Butterflocken unterrühren.
Anschließend in kleine Schälchen füllen, mit Kartoffelpüree bedecken und bei 175 Grad für circa 10-15 Minuten im Ofen überbacken (das Püree sollte leicht gebräunt sein).

 

 

Es folgte die kalte Vorspeise – eine Forelle “Bloody Mary” auf Tomatenconcassé, abgerundet mit weißem Tomatenschaum. Die Zubereitung ist hier etwas zeitaufwendiger, lohnt sich aber!

Für den Tomatenschaum benötigt man 1/2 kg gehackte Tomaten, die mit Basilikum, Salz, Pfeffer, Olivenöl und etwas Balsamico einmal aufgekocht werden. Danach in ein Passiertuch füllen, über Nacht aufhängen und über einem Gefäß abrinnen lassen – so entsteht ein klarer Tomatenfond.
2 Blätter Gelatine in kaltem Wasser einweichen und in den warmen Tomatenfond einrühren. Eventuell nachwürzen und gemeinsam mit einem Schluck Schlagobers in einen Schlagbereiter füllen.

Für das Tomatenconcassé werden die gehäuteten Tomaten in sehr feine Würfel geschnitten und mit Fleur de Sel, frisch gemahlenem Pfeffer, Olivenöl und Vodka mariniert.

Die Forellenfilets für dieses Gericht müssen auf jeden Fall fangfrisch und von Haut und Gräten befreit sein. Sie werden leicht gesalzen, mit Olivenöl beträufelt und eingerollt. Wir haben sie mit einem Schnittlauchhalm zusammengebunden und bei 50 Grad im Backrohr leicht erwärmt.

Das Tomatenconcassé auf einen Teller geben, den aufgeschlagenen Tomatenschaum darüberziehen und das Forellenröllchen draufsetzen. Zum Schluss mit fein gehobeltem Staudensellerie garnieren.

 

 

Im Anschluss gab es eine cremige Kürbissuppe mit Brotchip und Kürbischutney.
Für das Chutney benötigt man:

  • 500 g Kürbisfleisch
  • 1/2 Zwiebel
  • 2 EL weißen Balsamico
  • 250 ml Wasser
  • 2 EL Rosinen
  • 4 EL Gelierzucker
  • Chili
  • Salz
  • Zimt
  • Sternanis

Die Zwiebel fein hacken und in etwas Olivenöl anschwitzen. Das fein gewürfelte Kürbisfleisch dazugeben und kurz mitrösten. Alle restlichen Zutaten dazugeben und für circa 7-10 Minuten (je nach Kürbissorte) dünsten. Noch heiß in Gläser füllen, mit etwas Quittenschnaps bedecken, anzünden und sofort verschließen.

 

 

Für die warme Vorspeise haben wir uns für ein Filet Wellington entschieden – allerdings nicht mit Rindfleisch, sondern mit Reh. Abgerundet wurde dieses Gericht mit einer klassisch englischen Sauce Cumberland.

 

 

Als Hauptgang gab es einen geschmorten Rindsbraten mit Kartoffelpüree und einer intensiven gravy. Dazu gab es glacierte Erbsen und Karotten – totally british eben.

    

 

Die Nachspeise hat es leider nicht mehr aufs Foto geschafft – dafür war mein süßes Verlangen schneller als meine Kamera. Jedenfalls gab es einen gedeckten Apfelkuchen mit warmer Vanillesauce, den könnt ihr euch ja einfach gedanklich vorstellen 😉
Wie ihr also seht, kann die englische Küche sehr wohl kulinarisch begeistern – so jedenfalls das Fazit unserer Gäste!
So guys – KEEP CALM AND EAT BRITISH!

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